Ausbildung zum Kontinenztrainer nach KgKS

Das Fachpersonal, das Kinder mit Harninkontinenz betreuen möchte, kann nach der Fortbildung

  • für den Patienten wichtige medizinische Inhalte vermitteln,
  • die Selbstwahrnehmung des Patienten schulen, das Verhalten des Patienten bezüglich der Kontinenz schulen
  • psychologische Aspekte berücksichtigen und das Selbstwertgefühl der betroffenen Kinder und Jugendlichen fördern den Eltern helfen
  • den Kindern einen passenden Rahmen zu bieten, sich eigenständig und motiviert um die Verbesserung der Blasenkotrolle zu kümmern.

Aufbau
Die Trainerausbildung der KgKS setzt sich aus 4 Ausbildungsblöcken zusammen:

  • Theorieblock „Basiskompetenz Patiententrainer“ (20 Unterrichtseinheiten)
  • Theorieblock „Kontinenztrainer nach KgKS“ (22 Unterrichtseinheiten)
  • Hospitation
  • Supervision

1. Theorieblock „Basiskompetenz Patiententrainer“ (20 UE):
Hier werden wesentliche Grundlagen für Patientenschulungen vermittelt und erste eigene Erfahrungen ermöglicht. Der Erwerb der Basiskompetenz ist Voraussetzung für jeden Patiententrainer. Die Fortbildung setzt sich aus generischen Bausteinen zusammen, die für verschiedene chronische Krankheiten (z.B. Asthma, Diabetes, Neurodermitis, Adipositas u.a.) gleichermaßen verwendet werden können.
Die 20 Unterrichtseinheiten sind detailliert beschrieben in: „Modulares Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien „ModuS“, Band 2: Qualitätsmanagement und Trainerausbildung, Gundula Ernst und Rüdiger Szczepanski (Hrsg.), Pabst Science Publishers, Lengerich, 2015“. Gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (IIA5-2509KIG006/314-123006/04). 

2. Theorieblock „qualifizierter Kontinenztrainer“ (nach KgKS) (22 UE):
In diesem Theorieblock werden notwendige fachspezifische Inhalte und Übungen vermittelt. Der angehende Trainer erwirbt die Fertigkeiten, die zur Durchführung der Schulung benötigt werden.

Inhalte des Seminars sind:

  • Grundlagen und Rahmenbedingungen
  • Medizinische Grundlagen
  • Didaktik und Methodik
  • Qualitätsmanagement
  • Wahrnehmung und Verhalten

Anmerkung:
Die beiden Theorieblöcke werden über die Akademie Luftikurs (Osnabrück) angeboten. Sie finden auf der Homepage der Akademie Luftikurs Termine für die beiden Theorieblöcke und eine persönliche Ansprech-partnerin.

Die Teilnahme an der Fortbildung zum „qualifizierten Kontinenztrainer“ wie auch am Seminar „Basiskompetenz-Patiententrainer“ steht jedem Interessierten frei. Bei regelmässiger Teilnahme wird nach Abschluss der jeweiligen Fortbildungsveranstaltung eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

In der Weiterbildung zur Urotherapeutin in Bremen werden die Inhalte beider Theorieblöcke ebenfalls vermittelt.

3. Indikationsspezifische Hospitation:
Die Hospitation erfolgt bei einer Kontinenzschulung an einer von der KgKS zertifizierten Schulungseinrichtung. Die Teilnahme an einer kompletten Schulung bzw. an Kinder- und Elternschulungsanteilen ist sinnvoll. Die Mindestdauer der Hospitation umfasst 14 Unterrichtseinheiten und muss Anteile der Kinder- und Elternschulung umfassen.
Die Hospitation sollte nach Möglichkeit vor Beginn des indikationsspezifischen Theorieseminars zum qualifizierten Kontinenztrainer durchgeführt werden.(→Hospitation)

Anmerkung:
Nach Absolvierung der beiden Theorieblöcke und der Hospitation kann ein vorläufiges Trainerzertifikat für die Dauer von 3 Jahren beim Vorstand der KgKS beantragt werden

4. Indikationsspezifische Supervision:
Zur praktischen Überprüfung und zum Ausbau der Trainerkompetenz wird abschließend nach Absolvieren der ersten 3 Ausbildungsblöcke eine selbst durchgeführte Schulung von einem erfahrenen Patiententrainer supervidiert.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Live-Supervision oder mediengestützte Supervision (→ Supervision)

Anmerkung: Das nach vollständiger Einnahme an allen Ausbildungsblöcken ausgestellte Kontinenztrainerzertifikat ist grundsätzlich dauerhaft gültig. Die KgKS erwartet aber eine fortlaufende Qualitätssicherung des Kontinenztrainers.